Marec Hase lud die Grünen und Interessierte in Waltrop zur Betriebsführung in seine Fahrradmanufaktur HASE BIKES auf dem Zechengelände ein. Leider konnte aus Pandemiegründen nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmenden zugelassen werden.
Zur Besichtigung, zum Fahrradfahren und zur anschließender Diskussion über Verkehrs- und Fahrradpolitik und abschließendem Gang auf den Spurwerkturm der Zechenhalde kam auch Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90 Die Grünen im Bundestag.
Es war grandios zu sehen, wie das Unternehmen von Marec und Kirsten Hase von A bis Z seine - besonders auch für beeinträchtige Menschen geeigneten - Spezialräder herstellt. Und in welch einer schönen alten Zechenhalle die ca. 70 Mitarbeitenden entwickeln, überlegen, kreieren, konstruieren, planen, bauen, verkaufen, verpacken…. schlicht: miteinander arbeiten. Dabei nutzen Marec und Kirsten das Charmpotenzial der alten Jugendstilhalle und die Funktionalität der Neubauten. Ob Digitalisierung, betriebliches Gesundheitsmanagement Vertrieb und Marketing; Bürolandschaft oder Cafeteria: Innovationen in den betrieblichen Strukturen spiegeln sich in den Produkten. Dabei ließ der Rundgang durch das Unternehmen kaum einen Winkel aus.
Nach dem Rundgang gab es dann die Gelegenheit einmal selbst durchzustarten. Ob Kettwiesel oder Pino, die Funktionalität und Handlichkeit der Räder machte auch MdB Oliver Krischer sichtlich Spaß. Dabei nutzte der Gast aus Berlin auch die Gelegenheit einen Blick auf das wunderschöne Zechengelände zu werfen.
In der Diskussion über Verkehrspolitik wurde klar: Fahrräder in allen Formen, mit oder ohne E-Motor, für alle Menschen, auch für alte oder beeinträchtigte, sind DAS Fortbewegungsmittel der Zukunft: klimafreundlich, gesundheitsfördernd, erschwinglicher als ein PKW. Leider sind die Denkweise und die Verkehrskonzepte in Waltrop immer noch auf das Auto fokussiert - wie man am neuen Umbau des Marktplatzes und der Straße Am Moselbach sehen sehen kann.
Marec Hase warf die Frage in die Runde, was in der fahrradfreundlichsten Stadt der Welt, in Kopenhagen, wohl zuerst da war: Der gesellschaftliche Wille und Konsens, die Stadt für Fahrräder und Fußgänger:innen umzubauen - oder hat die Politik entschieden?
Oliver Krischer meinte, die Menschen in einer Stadt und die gestaltenden Politiker müssen sich gleichzeitig und gemeinsam zu einer fahrradfreundlichen Stadt bewegen.
Zum Schluss gab es noch den gemeinsamen Aufstieg auf den Spurwerkturm. Bei absolut blauem Himmel war der Blick auf den Gewerbepark Zeche Waltrop, als Beispiel für gelungenen Strukturwandel, frei. Als Mahnmale strahlten aber auch die Kohlekraftwerke Trianel und Datteln 4 im Licht der Abendsonne um die Wette. Mit Blick auf den Klimaschutz sind diese beiden Landmarken und ihr Betrieb unverständliche Rückschritte, die die Klimaschutzziele konterkarieren.
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